02.08.2023
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Guten Morgen Ulrich Klein,
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die amerikanische Demokratie ist nicht tot, aber krank. Sie leidet an geistigem Bewegungsmangel und personeller Verknöcherung. Mit den führenden Politikern beider Parteien ließe sich mühelos eine Seniorenresidenz eröffnen.
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Obama trifft Clinton, Kennedy und Biden im Oval Office (2009) © dpa
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Wichtiger noch als die Vergreisung ist das Folgende: Der innerparteiliche Wettbewerb in Amerika funktioniert nicht mehr. Die Macht selbst wird durch monopolartige Strukturen hervorgebracht – und nur indirekt durch das Volk. In der Folge ist es zu einer spürbaren Angebotsverengung gekommen.
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Die amerikanische Regierungsmaschine Air Force One in Berlin (2016) © dpa
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Warum das wichtig ist: Die Effektivität der US-Demokratie als Problemlöser leidet – ausgerechnet in dem Moment, in dem das autoritäre China zum wirtschaftlichen Überholvorgang ansetzt.
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US-Staatslimousine „The Beast“ © imago
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Wolfgang Reitzle © Anne Hufnagl
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Wirtschaftsmanager Wolfgang Reitzle über die deutsche Gleichgültigkeit gegenüber Afrika, die gestern im Pioneer Briefing Thema war:
Die einseitig auf Deutschland fokussierte Klimapolitik wird mit dem Blick auf die krisenhafte Situation in Afrika noch unverständlicher. Mit der Wärmepumpe haben die Grünen treffsicher die teuerste Form der CO₂-Reduzierung gefunden. Mit dem bei uns sinnlos verblasenen Geld könnten wir in Afrika einen 100-fachen Effekt fürs Klima erreichen – und gleichzeitig etwas Gutes für die Wirtschaft und die Menschen dort erreichen.
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Produktion von Solarenergie durch Hohlspiegel in Burkina Faso in Afrika © imago
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Hinzu kommt: Wir geben 10 Milliarden Euro zur Ansiedlung von Intel in Magdeburg aus. Auch diese Gelder in Afrika einzusetzen, wäre verantwortungsvoller. Aber Deutschland ist ideologisch unterwegs und verengt die Klimapolitik auf den Nationalstaat.
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Deutschland: Der Subventionsweltmeister
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Die von Deutschland 2021 geleisteten Subventionen* und die Bruttoinlandsprodukte ausgewählter afrikanischer Staaten in 2021, in Milliarden Euro
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In Deutschland fehlen 700.000 Wohnungen © dpa
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400.000 neue Wohnungen pro Jahr hatte Olaf Scholz versprochen, als er im Dezember 2021 ins Kanzleramt einzog. Für die Mission richtete er extra ein eigenes Ministerium ein – und machte seine Vertraute Klara Geywitz zur zuständigen Ministerin und damit obersten Bauherrin der Republik.
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Klara Geywitz, Bundesministerin für Bau und Wohnen © dpa
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Doch das Ziel kann sie nicht mehr erreichen. Für das kommende Jahr sehen Prognosen maximal 250.000 Wohnungen als möglich an.
Tatenlos ist Geywitz trotzdem nicht: Sie kämpft um ihr Ziel. Wie Pioneer-Vizechefredakteur Gordon Repinski erfuhr, plant die Bauministerin ein groß angelegtes Anreizprogramm, um den Wohnungsbau in Deutschland anzukurbeln. Es handelt sich um einen Ergänzungsvorschlag zu dem von Finanzminister Christian Lindner vorgelegten Wachstumschancengesetz.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Bauministerin Klara Geywitz (SPD). © dpa
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Der Geywitz-Plan sieht vor, die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten ab dem kommenden Jahr und befristet bis Ende des Jahres 2030 massiv zu erweitern. So sollen in den ersten vier Jahren jeweils sieben Prozent der Baukosten abgeschrieben werden können – nach der aktuellen Regelung sind es lediglich 3 Prozent. Diese sogenannte degressive AfA würde dann in den darauf folgenden vier Jahren noch einmal eine Abschreibung von 5 Prozent ermöglichen.
In unserem Newsletter Hauptstadt – Das Briefing lesen Sie Details zu den Plänen inklusive Rechenbeispiel. Außerdem erfahren Sie, warum der Vorstoß innerhalb der Bundesregierung noch umstritten ist.
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Geywitz' Milliardenplan für den Wohnungsbau
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Die Baubranche lahmt, Wohnungen fehlen überall. Jetzt will die Ministerin gegensteuern.
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Eric Gujer, Chefredakteur der Neuen Zürcher Zeitung © dpa
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Eine der wenigen Zeitungen, die ihre Abonnentenzahl in den vergangenen Jahren steigern konnte, ist die Neue Zürcher Zeitung. Nach eigenen Angaben verfügt die NZZ über 228.000 Abonnenten. Und die Schweizer drängen zunehmend auf den deutschen Markt. Ihre Spezialität: strikte politische Unabhängigkeit und eine Vorliebe für den anderen, auch politisch unkorrekten Blick.
Vor dem Start von The Pioneer hatten mein Mitgesellschafter und CEO Ingo Rieper und ich Kontakt zum Geschäftsführer und zum Chefredakteur der 243 Jahre alten Traditionszeitung aufgenommen. Vor allem das auf Aktien beruhende Beteiligungsmodell, wonach die Zeitung zu 100 Prozent ihren Leserinnen und Lesern angehört, hatte uns interessiert.
Es stand Pate bei der demokratischen Beteiligung unserer Pioneers, die mittlerweile 14,7 Prozent der Anteile halten. Aktionäre bei The Pioneer sind unter anderem Thomas Gottschalk, die Unternehmerinnen Sophia von Rundstedt und Alexandra Freifrau von Rehlingen-Prinz, der Vermögensverwalter Jens Ehrhardt, der Medienanwalt Matthias Prinz, die Unternehmensberater-Legende Roland Berger und viele weitere Persönlichkeiten des Bürgertums.
Wir alle freuen uns daher sehr, den Chefredakteur der NZZ, Eric Gujer, auf der Pioneer One begrüßen zu dürfen. Am kommenden Donnerstag, dem 10. August, wird er uns zu einem Pioneer Live Podcast besuchen. Unsere Gesprächsthemen: Gott und die Welt. Sie sind herzlich eingeladen.
Zu den Tickets geht’s hier entlang.
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Andrea Nahles © The Pioneer
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In Deutschland sind im Juli über 2,6 Millionen Menschen arbeitslos. „Die schwache Konjunktur hinterlässt Spuren“, schreibt Arbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles. Auch das Bruttosozialprodukt stagniert im zweiten Quartal und für die Zukunft ist man ebenso pessimistisch.
Damit hält Deutschland beim Wirtschaftswachstum und bei der Arbeitslosenentwicklung in Europa die rote Laterne in der Hand. Um uns herum sinkt die Arbeitslosigkeit und die Produktivität steigt – Europa wächst um durchschnittlich 0,7 Prozent.
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Die Gründe für den relativen Abstieg Deutschlands bespricht mein Kollege Michael Bröcker im Pioneer Podcast mit dem Wirtschaftshistoriker und Unternehmensberater Klemens Skibicki:
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Wir haben sehr lange von der Substanz gelebt und seit der Agenda 2010 keine Reformen mehr gemacht.
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Ein Entwurf für das geplante Haus von Elon Musk in Südtirol © Blue Arch
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Wenn ein libertärer Tech-Milliardär auf alpenländischen Konservatismus trifft, entsteht Bemerkenswertes. So geschehen bei den Entwürfen für das neue Feriendomizil von Elon Musk in St. Kassian, einer 900-Einwohner-Gemeinde in Südtirol.
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Elon Musk © dpa
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Der Tesla-Besitzer betraute über einen Mittelsmann den Mailänder Architekten Alessandro Costanzia di Costigliole mit Entwürfen für ein Ferienhaus in dem kleinen Ort, nachdem sich Musk während eines Skiurlaubs in Südtirol verliebt haben soll.
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Geplant sind unter anderem ein hängendes Schwimmbecken und eine Stickstoffsauna. © Blue Arch
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Doch ohne Futurismus und Größenwahn geht es bei Musk nicht: Mit 15 Schlafzimmern und 15 Badezimmern, einer Stickstoffsauna (Kältekammer gegen das Altern) und einem schwebenden Pool übersteigt das Gebäude die üblichen Annehmlichkeiten alpiner Chalets. Es ist eine moderne, markante Interpretation des klassischen alpenländischen Baustils.
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Elon Musk mit seinem Sohn X Æ A-12 © imago
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Ein besonders interessantes Detail: Das gekreuzte Tragwerk des Entwurfs könnte eine Hommage an den Buchstaben X sein. „I like the letter X“, erklärte Musk kürzlich, nachdem er sein Unternehmen, ehemals Twitter, in X umbenannt hatte. Auch sein anderes Unternehmen SpaceX sowie das Tesla Model X tragen den Lieblingsbuchstaben im Namen. Musks Sohn, amtlich X Æ A-12, wird ebenfalls nur liebevoll „X“ genannt.
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Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen Start in den neuen Tag. Es grüßt Sie auf das Herzlichste, Ihr
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Gabor Steingart Herausgeber The Pioneer
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Redaktion Luisa Nuhr (Leitung), Daniel Bayer, Alexander Wiedmann und Michael Bassewitz. Außerdem mitgewirkt haben heute Maximilian Stascheit und Matthias Wirtz. Grafiken Nils Lang (Daten), Peter Gorzo (Titelbild)
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Claudia Werner,
Christina Nehmert,
Frank Schulze,
Jens Borchers,
Otto Gschwend,
Vera Kölbel,
Rosina Kaiser,
Alfred Narwark,
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Winfried Wolf,
Ralf Allig,
Gabriele Meixner,
Heiner Detert,
Marcel Lynen
für das fleißige Weiterempfehlen. 🥇🥇🥇
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