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SPIEGEL-Umfrage zu Unionskanzlerkandidaten Grünenanhänger für Söder - oder keinen

Nirgends hat die Koalitionsoption Schwarz-Grün so viele Verfechter wie unter Sympathisanten der Grünen. Einen Kanzler Friedrich Merz können sich die Anhänger aller Parteien eher weniger vorstellen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder

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Sven Hoppe/ dpa

Die Koalitionsvariante Schwarz-Grün verfügt seit Monaten über eine Mehrheit in den Umfragen. Nun zeigen sich insbesondere die Anhänger der Grünen als offen für diese Formation nach der nächsten Bundestagswahl.

Gut 60 Prozent der Grünenunterstützer wünschen sich eine Koalition mit CDU und CSU, nur knapp 25 Prozent sind dagegen. Bei der Union halten sich Gegner und Befürworter von Schwarz-Grün die Waage. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den SPIEGEL.

Insgesamt sind gut die Hälfte der Deutschen keine Anhänger einer schwarz-grünen Option, ein Drittel spricht sich für dieses auf Bundesebene neuartige Regierungsbündnis aus.

Wer könnte eine solche Regierung anführen? 39 Prozent der Deutschen können sich den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder als Bundeskanzler vorstellen, die CDU-Rivalen Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen liegen abgeschlagen dahinter.

Unter Unionsanhängerinnen und -anhängern ist Markus Söder ebenfalls der Favorit, allerdings mit noch deutlicherem Abstand: Rund 61 Prozent votieren für den Bayern, Friedrich Merz folgt mit nur 20 Prozent auf dem zweiten Platz. Andere mögliche Kandidaten sind weit abgeschlagen.

Interessant ist der Blick auf die Grünenanhänger. Hier sprechen sich rund 30 Prozent für Söder aus. Allerdings sagen auch gut 36 Prozent, sie können sich keinen der genannten Unionspolitiker als schwarz-grünen Kanzler vorstellen.

Im Interview mit dem SPIEGEL  hat Friedrich Merz jüngst versucht, sich auch als schwarz-grüner Kandidat in Stellung zu bringen: "Ich traue mir zu, das Unionsprofil in einer Konstellation mit den Grünen klar erkennbar zu machen und dafür zu sorgen, dass wir nicht nur wirtschafts- und finanzpolitisch vernünftige Dinge beschließen, sondern auch in den gesellschaftspolitischen Fragen." Merz sagte, Schwarz-Grün oder Jamaika könnten nach der nächsten Bundestagswahl möglicherweise die "einzigen stabilen Optionen" sein.

Allerdings können sich in der SPIEGEL-Umfrage nur wenige Grünenanhänger für einen schwarz-grünen Kanzler Merz erwärmen: Mit nur rund vier Prozent liegt er nicht nur weit hinter Söder, sondern auch hinter Gesundheitsminister Jens Spahn, Außenpolitiker Norbert Röttgen sowie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet.

mfh