Machtwechsel in Thüringen :
Ein Schlamassel für CDU und FDP

Jasper von Altenbockum
Ein Kommentar von Jasper von Altenbockum
Lesezeit: 3 Min.
Mike Mohring gratuliert am Mittwoch im Erfurter Landtag Thomas Kemmerich.
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wird Mühe haben, die Thüringer Verhältnisse als zukunftsträchtig darzustellen. Dass sich die CDU in Erfurt auf das Spiel der AfD eingelassen hat, dürfte für die Bundespartei zur Zerreißprobe werden.

Ist das der Dammbruch? Es musste der CDU in Thüringen klar sein, dass es so kommen würde, wenn ihre Fraktion im Thüringer Landtag im dritten Wahlgang den FDP-Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten unterstützt. Das konnte sich die AfD nicht entgehen lassen: Indem sie ihren eigenen Kandidaten fallen ließ und ebenfalls den FDP-Kandidaten unterstützte, war die „Brandmauer“ durchbrochen, die der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck noch um Bodo Ramelow, den rot-rot-grünen Kandidaten, ziehen wollte. Das taktische Manöver der AfD war mindestens so durchschaubar wie das der CDU. Das wird der CDU den Vorwurf eintragen, „Komplize“ in einem politischen Husarenstück der FDP zu sein.

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